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Audit

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Prüfungsleistungen wie die Jahresabschlussprüfung als auch die Konzernabschlussprüfung gehören zum Kern unserer Tätigkeiten in der Wirtschaftsprüfung. Wir führen Jahresabschlussprüfungen sowie weitere prüfungsnahe Dienstleistungen wie prüferische Durchsichten auf Grundlage der deutschen (IDW PS) und internationalen Prüfungsstandards (ISA) bei Unternehmen unterschiedlicher Rechtsformen, Größe und Branchen durch.

Bei der Jahresabschlussprüfung durch AIOS steht das zu prüfende Unternehmen im Mittelpunkt. Die Prüfungsstrategie für die Jahresabschlussprüfung leitet sich aus dem Geschäft des Mandanten sowie dessen Organisation ab. Die Prüfungsstrategie basiert auf dem risikoorientierten Prüfungsansatz.

Pflichtgemäß beurteilen wir im Rahmen der Jahresabschlussprüfung mit kritischer Grundhaltung, ob die zu prüfenden Abschlüsse den maßgeblichen Vorschriften entsprechen und ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln. Dabei achten wir besonders auf die Qualität der Handlungen im Rahmen der Jahresabschlussprüfung.

Die Qualität einer Jahresabschlussprüfung durch AIOS ist von entscheidender Bedeutung, da sie das Vertrauen der Stakeholder in die Finanzberichterstattung unserer Mandanten stärkt und eine zuverlässige Bewertung der wirtschaftlichen Lage Ihres Geschäfts ermöglicht. Die qualitativ hochwertige Prüfung durch AIOS als Abschlussprüfer zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Unabhängigkeit und Objektivität: Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wie AIOS muss unabhängig und objektiv sein, um eine neutrale Beurteilung des Jahresabschlusses vornehmen zu können. Unabhängigkeit gewährleistet, dass AIOS frei von Einflüssen und Interessenkonflikten agiert und seine Prüfungsergebnisse unvoreingenommen darlegt.
  • Kompetenz und Fachwissen: AIOS als Abschlussprüfer verfügt über umfassendes Fachwissen und Kenntnisse in den relevanten Rechnungslegungsstandards, gesetzlichen Vorschriften und Prüfungsmethoden. AIOS ist in der Lage, komplexe Geschäftsvorfälle, die Buchhaltung sowie das Rechnungswesen zu verstehen und angemessene Prüfungshandlungen durchzuführen. 
  • Gründliche Prüfungsplanung: Ein qualitativ hochwertiges Audit erfordert eine sorgfältige und umfassende Planung. AIOS als Abschlussprüfer identifiziert die spezifischen Risiken der Mandanten und richtet seine Prüfungshandlungen darauf aus.
  • Prüfungsdurchführung: AIOS führt seine Prüfungshandlungen systematisch und gründlich durch. Dabei werden relevante Unterlagen und Informationen geprüft, interne Kontrollen getestet und Stichprobenverfahren angewendet.
  • Dokumentation: Die Prüfungsergebnisse und -handlungen werden detailliert und nachvollziehbar dokumentiert. Eine umfassende Dokumentation ermöglicht es anderen, die Jahresabschlussprüfung nachzuvollziehen und die Schlussfolgerungen zu verstehen.
  • Fortlaufende Überwachung: AIOS überwacht den Prüfungsprozess kontinuierlich und passt seine Prüfungshandlungen an, wenn sich neue Risiken oder Sachverhalte ergeben.
  • Prüfungsbericht und Testat: AIOS erstellt einen klaren und verständlichen Prüfungsbericht, der seine Ergebnisse und Beurteilungen zusammenfasst. Das Testat, auch Bestätigungsvermerk genannt, gibt eine abschließende Stellungnahme zur Richtigkeit und Ordnungsmäßigkeit des Abschlusses ab.

Die Qualität einer Jahresabschlussprüfung hat erheblichen Einfluss auf das Vertrauen der Investoren, Gläubiger, Kunden und anderer Interessengruppen des Unternehmens. Ein sorgfältiges und qualitativ hochwertiges Audit stärkt das Vertrauen in die Finanzberichterstattung und trägt zur Glaubwürdigkeit und Transparenz bei. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Prüfer seine Aufgaben gewissenhaft und professionell ausführen, um die höchstmögliche Qualität der Jahresabschlussprüfung zu gewährleisten. Natürlich verfügt AIOS auch über umfassende Kompetenzen im Steuerrecht. Bei Bedarf werden unsere Steuerberater in die Jahresabschlussprüfung einbezogen. Insbesondere bei der Prüfung der latenten Steuern im Einzelabschluss, aber auch im Konzernabschluss sind unsere Steuerberater involviert.

Prüfungshandlungen

Mit der Integrität und Unabhängigkeit sowie Kompetenz, die Sie als Mandant von uns erwarten dürfen, leisten wir einen relevanten Beitrag dazu, dass Ihre Finanzdaten als vertrauenswürdig beurteilt werden.

Prüfungsplanung und -schwerpunkte

Wir erarbeiten die Prüfungsplanung nach einer Auftaktbesprechung mit den gesetzlichen Vertretern oder den für das Rechnungswesen verantwortlichen Mitarbeitenden der Gesellschaft sowie nach einer Durchsicht der Finanzdaten. Dazu gehören die folgenden Schwerpunkte:

  • Vorprüfung mit Risikobeurteilung (inklusive Aufbauprüfung), Funktionsprüfungen, IT-Prüfung,
  • Besprechung von Besonderheiten des laufenden Geschäftsjahres sowie bilanzieller Fragestellungen für den Jahresabschluss,
  • Erarbeitung eines konkreten Plans für die Jahresabschlussprüfung mit Prüfungsschwerpunkten anhand kritischer Prüfungsziele inklusive der bereit zu stellenden Unterlagen,
  • Teilnahme an der Inventur der Gesellschaft, sofern wesentlich für deren Jahresabschluss,
  • bei Konzernabschlüssen Prüfung des Konsolidierungskreises und der Konsolidierungsmaßnahmen.

Schwerpunkte der Hauptprüfung können zum Beispiel die folgenden Bilanzierungsfragen sein:

  • Realisation der Umsatzerlöse,
  • vollständige Erfassung der Aufwendungen des abgelaufenen Geschäftsjahres,
  • Zulässigkeit und Angemessenheit der Rückstellungsbildung.

Während und zum Abschluss unserer Prüfung tragen wir unseren Mandanten die wesentlichen Feststellungen vor.

Neben der gesetzlichen Prüfung umfasst unser Dienstleistungsangebot selbstverständlich auch die zulässige Beratung in allen Fragen der handels- und steuerrechtlichen Rechnungslegung.

Eine genaue Prüfungsplanung sorgt vor allem bei Erstprüfungen für Transparenz und sichert eine effiziente Durchführung.

Jahresabschlussprüfung von Vereinen und Unternehmen der öffentlichen Hand

Neben verpflichtenden und freiwilligen Prüfungen für Kapitalgesellschaften und Personenhandelsgesellschaften führen wir auch Prüfungen und prüferische Durchsichten für andere Rechtsformen wie zum Beispiel Vereine durch.

Ein weiterer Schwerpunkt unseren Prüfungstätigkeiten sind Unternehmen im Eigentum der öffentlichen Hand. Hier wird die Jahresabschlussprüfung in der Regel um Prüfungshandlungen nach § 53 HGrG erweitert.

Weitere Leistungen der Wirtschaftsprüfung

Zu unseren Leistungen gehören die prüferische Durchsicht von Jahres- und Zwischenabschlüssen, anlassbezogene Prüfungen sowie gesetzliche Sonderprüfungen und prüfungsnahe Dienstleistungen:

  • Prüferische Durchsicht: Prüferische Durchsicht ist eine begrenzte Prüfung von Finanzinformationen durch Wirtschaftsprüfer, weniger umfassend als eine Jahresabschlussprüfung,
  • Sonderprüfungen: Sonderprüfungen sind unabhängige Untersuchungen und Prüfungen, die ein Wirtschaftsprüfer auf speziellen Wunsch oder aufgrund gesetzlicher Vorgaben durchführt, um bestimmte Sachverhalte oder Probleme zu klären, z.B. Kapitalerhöhungsprüfung, Umwandlungsprüfung,
  • Prüfungsnahe Dienstleistungen: Prüfungsnahe Dienstleistungen sind Beratungsleistungen, die ein Wirtschaftsprüfer und ein Steuerberater erbringen, jedoch ohne den Jahresabschluss zu prüfen.

AIOS ist Ihr Partner bei der Jahresabschlussprüfung

  • Unabhängige Überprüfung: AIOS ist unabhängig vom Unternehmen und dessen Geschäftsführung, wodurch eine objektive Beurteilung der Finanzberichte sichergestellt ist. Dies erhöht das Vertrauen der Stakeholder in die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Jahresabschlusses.
  • Fachliche Expertise: AIOS verfügt über umfangreiches Fachwissen in den relevanten Rechnungslegungsstandards, gesetzlichen Vorschriften und Prüfungsmethoden. Dadurch können komplexe Geschäftsvorfälle und Transaktionen angemessen bewertet und prüft werden.
  • Identifikation von Risiken: AIOS identifiziert Risiken und Unregelmäßigkeiten im Jahresabschluss. WIr prüfen die internen Kontrollen und geben Empfehlungen zur Verbesserung der Finanzberichterstattung und internen Abläufe.
  • Stärkung des Vertrauens: Die Jahresabschlussprüfung durch AIOS stärkt das Vertrauen von Investoren, Gläubigern und Kunden in die Finanzlage. Dies kann sich positiv auf die Kreditwürdigkeit und das Image des Unternehmens auswirken.
  • Erfüllung von rechtlichen Anforderungen: In Deutschland sind Unternehmen gesetzlich verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse von einem Wirtschaftsprüfer prüfen zu lassen, insbesondere wenn es sich um kapitalmarktorientierte Unternehmen oder große Unternehmen handelt.
  • Verbesserung der Unternehmensführung: Die Jahresabschlussprüfung fördert eine transparente und ordnungsgemäße Unternehmensführung. Sie hilft, potenzielle Missstände aufzudecken und eine verantwortungsvolle Unternehmenskultur zu etablieren.

Zusammenfassend trägt die Jahresabschlussprüfung durch AIOS dazu bei, die Qualität der Finanzberichterstattung zu verbessern, das Vertrauen der Stakeholder zu stärken und das Unternehmen auf dem Markt wettbewerbsfähiger zu machen.

Hier finden Sie Antworten auf typische Fragen

Was sind ein Jahresabschluss und eine Jahresabschlussprüfung?

Ein Jahresabschluss nach HGB (Handelsgesetzbuch) ist ein gesetzlich vorgeschriebener Abschlussbericht, den Unternehmen in Deutschland am Ende eines Geschäftsjahres erstellen müssen. Der Jahresabschluss besteht aus drei Hauptbestandteilen: der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung (auch als GuV bezeichnet) und dem Anhang.

  • Bilanz: Sie gibt einen Überblick über die finanzielle Situation des Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie besteht aus der Aktivseite, auf der die Vermögenswerte wie Bargeld, Forderungen, Anlagen und Vorräte aufgeführt sind, und der Passivseite, auf der die Schulden und Eigenkapitalpositionen wie Verbindlichkeiten, Rückstellungen und das Eigenkapital dargestellt werden. Sie vermittelt somit einen Einblick in die Vermögenswerte und Schulden des Unternehmens und zeigt, wie diese finanziert werden.
  • Gewinn- und Verlustrechnung: Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt die betrieblichen Erträge und Aufwendungen des Unternehmens für das abgelaufene Geschäftsjahr. Hier werden die Umsatzerlöse, die betrieblichen Kosten, die Abschreibungen und andere Erträge und Aufwendungen erfasst. Die Differenz zwischen den Erträgen und Aufwendungen ergibt den Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag, der das Ergebnis des Unternehmens für das Geschäftsjahr darstellt.
  • Anhang: Der Anhang ist ein ergänzender Bericht zum Jahresabschluss und enthält zusätzliche Darstellungen und Erläuterungen zu den in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Posten. Der Anhang bietet eine detaillierte Darstellung bestimmter Bilanzpositionen, erläutert Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und gibt Informationen zu Verbindlichkeiten, Risiken und Verpflichtungen.

Die Jahresabschlussprüfung nach HGB ist eine unabhängige Prüfung des Abschlusses durch einen Wirtschaftsprüfer. Diese Prüfung ist gesetzlich vorgeschrieben für bestimmte Unternehmen, die bestimmte Größenkriterien überschreiten oder bestimmte Rechtsformen haben (zum Beispiel Kapitalgesellschaften wie GmbHs oder AGs).

Die Hauptaufgabe des Wirtschaftsprüfers bei der Jahresabschlussprüfung nach HGB besteht darin, die Richtigkeit und Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses zu bestätigen und sicherzustellen, dass er den gesetzlichen Vorschriften und den Rechnungslegungsstandards entspricht. Der Prüfer prüft auch die Angaben im Anhang und prüft, ob die internen Kontrollen des Unternehmens angemessen sind, um finanzielle Risiken zu minimieren. Nach Abschluss der Prüfung stellt der Wirtschaftsprüfer ein schriftliches Testat (Bestätigungsvermerk) aus, das sein Ergebnis und seine Bewertungen der Prüfung zusammenfasst. Dieses Testat gibt Investoren, Gläubigern und anderen Interessengruppen das Vertrauen in die Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Jahresabschlusses und ist für viele Unternehmen ein wichtiger Bestandteil der externen Berichterstattung und für die Geschäftsbeziehungen von großer Bedeutung.

Was sind die Hauptziele der Jahresabschlussprüfung?

Die Hauptziele einer Jahresabschlussprüfung sind die Bestätigung der Richtigkeit und Genauigkeit der aufgestellten Jahresabschlüsse, die Identifizierung möglicher Fehler, Unregelmäßigkeiten oder Betrugshandlungen und die Gewährleistung der Einhaltung der Rechnungslegungsgrundsätze. Der Wirtschaftsprüfer prüft auch, ob die Buchführung und die Finanzberichterstattung den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und ob die internen Kontrollsysteme angemessen funktionieren, um finanzielle Risiken zu minimieren.

Wie erfolgt eine Jahresabschlussprüfung und was ist ein risikoorientierter Prüfungsansatz

Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung werden verschiedene Prüfungshandlungen durchgeführt. Dazu gehören die Analyse der Bilanzpositionen und Transaktionen, die Bestätigung von Forderungen und Verbindlichkeiten bei Dritten, die Stichprobenprüfung von Buchungsvorgängen, die Prüfung von Verträgen und Geschäftsvorgängen, die Beurteilung von Rückstellungen und die Überprüfung von Bewertungsmethoden für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Der Prüfungsprozess führt zu einem abschließenden Prüfungsbericht, in dem der Wirtschaftsprüfer seine Schlussfolgerungen und Bewertungen zum Jahresabschluss des Unternehmens darlegt. Wenn Unregelmäßigkeiten oder Fehler festgestellt werden, können Empfehlungen zur Verbesserung der internen Kontrollen und Buchführungsverfahren abgegeben werden.

Der risikoorientierte Prüfungsansatz ist ein moderner Ansatz in der Wirtschaftsprüfung, der darauf abzielt, Prüfungshandlungen gezielter und effizienter zu gestalten, indem er sich auf die wesentlichen Risiken im Unternehmen konzentriert. Anstatt alle Transaktionen und Konten im Detail zu prüfen, identifiziert der Prüfer die Hauptrisiken, die die Genauigkeit und Richtigkeit des Jahresabschlusses beeinträchtigen könnten, und richtet seine Prüfungshandlungen darauf aus.

Die Schlüsselmerkmale des risikoorientierten Prüfungsansatzes sind:

  • Risikoanalyse: Der Prüfer führt zu Beginn der Prüfung eine umfassende Risikoanalyse des Unternehmens durch. Hierbei werden die verschiedenen Geschäftsprozesse, Kontrollen und externen Faktoren analysiert, um potenzielle Risiken zu identifizieren, die sich auf den Jahresabschluss auswirken könnten. Dazu gehören Risiken in der Rechnungslegung, Compliance-Risiken, operative Risiken und strategische Risiken.
  • Risikobewertung: Nach der Risikoanalyse bewertet der Prüfer die identifizierten Risiken hinsichtlich ihrer Bedeutung und Auswirkung auf den Jahresabschluss. Dabei wird ermittelt, welche Risiken als hoch oder niedrig eingestuft werden und welche Geschäftsbereiche oder Konten besonders anfällig für Fehler oder Unregelmäßigkeiten sind.
  • Planung der Prüfungshandlungen: Basierend auf der Risikoanalyse und -bewertung entwickelt der Prüfer einen Prüfungsplan, der die Prüfungshandlungen gezielt auf die wesentlichen Risiken ausrichtet. Die Prüfungshandlungen konzentrieren sich dabei auf die Prüfung von Konten und Geschäftsvorfällen, die ein erhöhtes Risiko aufweisen.
  • Testen der internen Kontrollen: Der Prüfer prüft auch die internen Kontrollen des Unternehmens, um sicherzustellen, dass diese angemessen und wirksam sind, um die identifizierten Risiken zu adressieren. Effektive interne Kontrollen reduzieren die Risiken und geben dem Prüfer mehr Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Jahresabschlusses.
  • Prüfungshandlungen auf Basis der Risikobewertung: Die Prüfungshandlungen werden nun auf die wesentlichen Risiken und diejenigen Geschäftsbereiche fokussiert, in denen die Fehlerwahrscheinlichkeit höher ist. Dies ermöglicht eine effizientere Prüfung, da weniger Zeit auf weniger risikoreiche Konten oder Geschäftsbereiche verwendet wird.
  • Fortlaufende Überwachung: Der risikoorientierte Ansatz sieht vor, dass der Prüfer während des Prüfungsprozesses laufend die Risikolage überwacht und bei Bedarf seine Prüfungshandlungen anpasst. Wenn neue Risiken auftauchen oder sich die Geschäftssituation verändert, kann der Prüfer seine Prüfungsstrategie entsprechend anpassen.

Der risikoorientierte Prüfungsansatz hat sich als effiziente und effektive Methode erwiesen, um Prüfungsressourcen optimal einzusetzen und gleichzeitig die Prüfungsaussagen zu stärken. Er ermöglicht es dem Wirtschaftsprüfer, sich auf die wesentlichen Aspekte der Prüfung zu konzentrieren und dennoch ein angemessenes Maß an Prüfungssicherheit zu erreichen. Dieser Ansatz ist in der heutigen komplexen und sich ständig verändernden Geschäftswelt besonders relevant und wird von Wirtschaftsprüfern weltweit angewendet.

Wie lange dauert eine Jahresabschlussprüfung und gibt es Fristen?

Die Dauer einer Jahresabschlussprüfung kann je nach Größe und Komplexität des zu prüfenden Unternehmens variieren. In der Regel dauert die Prüfung mehrere Wochen bis mehrere Monate, abhängig von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel der Größe des Unternehmens, der Art und Anzahl der Geschäftsvorfälle, der Qualität der internen Kontrollen und der Verfügbarkeit der relevanten Unterlagen. Kleine Unternehmen mit überschaubaren Geschäftsvorfällen und gut organisierten Buchhaltungsunterlagen können eine kürzere Prüfungsdauer haben, während große Unternehmen mit komplexen Geschäftsstrukturen und internationalen Tochtergesellschaften mehr Zeit in Anspruch nehmen können.

Die Jahresabschlussprüfung beginnt normalerweise nach Abschluss des Geschäftsjahres, sobald der Jahresabschluss von der Unternehmensführung vorbereitet wurde. Die Wirtschaftsprüfer benötigen Zeit, um die Buchhaltungsunterlagen, Geschäftstransaktionen und die interne Kontrollumgebung des Unternehmens zu prüfen. Sie führen auch Gespräche mit den Mitarbeitern des Unternehmens, um bestimmte Sachverhalte zu klären oder zusätzliche Erläuterungen zu erhalten.

Es gibt jedoch keine festen Fristen für die Durchführung einer Jahresabschlussprüfung, es sei denn, es handelt sich um eine gesetzlich vorgeschriebene Prüfung mit einer bestimmten Frist. In Deutschland müssen kapitalmarktorientierte Unternehmen und große Unternehmen (im Sinne des § 267 HGB) ihre Jahresabschlussprüfung innerhalb von vier Monaten nach Geschäftsjahresende abschließen.

Darüber hinaus können Unternehmen freiwillig eine Prüfungsfrist festlegen, um sicherzustellen, dass die Jahresabschlussprüfung rechtzeitig vor der Veröffentlichung des Jahresabschlusses abgeschlossen wird. Dies ist besonders wichtig, wenn das Unternehmen beabsichtigt, den geprüften Jahresabschluss zeitnah für externe Zwecke, wie die Beantragung von Krediten oder die Investorenanalyse, zu nutzen.

Die Prüfer sollten jedoch darauf achten, dass die Qualität der Prüfung nicht unter Zeitdruck leidet. Eine sorgfältige und gründliche Prüfung ist essentiell, um mögliche Fehler oder Unregelmäßigkeiten im Jahresabschluss zu identifizieren und das Vertrauen in die Finanzberichterstattung zu stärken.

Insgesamt sind die Dauer und die Fristen einer Jahresabschlussprüfung von verschiedenen Faktoren abhängig, aber eine effiziente Planung und Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und dem Abschlussprüfer können dazu beitragen, die Prüfungsdauer zu optimieren und die Prüfung rechtzeitig abzuschließen.

Welche Kosten sind mit einer Jahresabschlussprüfung verbunden?

Die Kosten einer Jahresabschlussprüfung in Deutschland variieren je nach Größe des Unternehmens, der Komplexität des Jahresabschlusses, der Dauer der Prüfung und den spezifischen Anforderungen des Mandats. Die Kosten werden in der Regel von der beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf Grundlage verschiedener Faktoren berechnet. Hier sind einige der Kostenkomponenten, die bei einer Jahresabschlussprüfung in Deutschland berücksichtigt werden:

  • Honorare: Die Hauptkosten für die Jahresabschlussprüfung sind die Honorare des Wirtschaftsprüfers. Diese Honorare werden üblicherweise auf Basis von Zeitaufwand, Schwierigkeitsgrad der Prüfung, Umfang der Prüfungshandlungen und den spezifischen Anforderungen des Unternehmens festgelegt. Große Unternehmen mit umfangreichen Geschäftsvorfällen und komplexen Strukturen haben in der Regel höhere Honorare als kleine Unternehmen mit weniger komplexen Geschäftsaktivitäten.
  • Reisekosten und Spesen: Wenn der Wirtschaftsprüfer vor Ort beim Unternehmen arbeitet, können auch Reisekosten und Spesen anfallen, insbesondere wenn das Unternehmen mehrere Standorte hat oder international tätig ist.
  • Sonstige Auslagen: Zusätzlich zu den Honoraren können auch bestimmte Auslagen, wie Kopierkosten, Porto und Kosten für spezielle Prüfungssoftware, in Rechnung gestellt werden.
  • Prüfungsvorbereitung: Die Vorbereitung auf die Jahresabschlussprüfung erfordert Zeit und Ressourcen seitens des Unternehmens, um alle relevanten Unterlagen, Dokumente und Informationen für den Wirtschaftsprüfer zur Verfügung zu stellen.
  • Interne Ressourcen: Wenn interne Mitarbeiter für die Unterstützung bei der Jahresabschlussprüfung eingesetzt werden, können auch die Lohnkosten für diese Ressourcen in die Gesamtkosten einfließen.
  • Zusätzliche Prüfungshandlungen: In einigen Fällen kann es erforderlich sein, zusätzliche Prüfungshandlungen durchzuführen, z. B. bei komplexen Transaktionen oder besonderen Sachverhalten. Diese zusätzlichen Prüfungshandlungen können zu zusätzlichen Kosten führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Kosten einer Jahresabschlussprüfung nicht standardisiert sind und von Prüfer zu Prüfer variieren können. Unternehmen sollten daher vor Beginn der Prüfung die Kostenvereinbarungen und das Honorar mit dem beauftragten Wirtschaftsprüfer klar besprechen und schriftlich festhalten. Die Kosten einer Jahresabschlussprüfung sollten jedoch nicht als reine Ausgaben betrachtet werden. Eine sorgfältige und ordnungsgemäße Prüfung kann das Vertrauen von Investoren, Gläubigern und anderen Interessengruppen in die Finanzberichterstattung des Unternehmens stärken und langfristig einen Mehrwert für das Unternehmen schaffen.

Was ist ein Testat?

Das Testat ist ein schriftliches Gutachten, das der Wirtschaftsprüfer nach Abschluss der Prüfung ausstellt. Dieses Gutachten enthält die Schlussfolgerungen und Ergebnisse der Prüfung sowie die Beurteilung der Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit des Abschlusses. Der Wirtschaftsprüfer gibt in seinem Testat eine Stellungnahme darüber ab, ob der Jahresabschluss nach den geltenden gesetzlichen Vorschriften und Rechnungslegungsstandards (zum Beispiel nach HGB oder IFRS) aufgestellt wurde und ob er ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt. Das Testat stellt somit die Grundlage für das Vertrauen von Investoren, Gläubigern und anderen Interessengruppen in die Richtigkeit und Zuverlässigkeit des Jahresabschlusses dar. Das Testat besteht aus verschiedenen Bestandteilen:

  • Einleitung: Die Einleitung gibt Auskunft über den Zweck und den Umfang der Jahresabschlussprüfung sowie über die Verantwortung des Wirtschaftsprüfers und des Unternehmens.
  • Prüfungshandlungen: Der Wirtschaftsprüfer erläutert die durchgeführten Prüfungshandlungen, die Methoden und Verfahren, die angewendet wurden, um die Aussagen im Jahresabschluss zu überprüfen. Hierbei wird auf die Stichprobenprüfung, die Analyse von Buchungsbelegen und die Beurteilung von internen Kontrollen eingegangen.
  • Ergebnisse der Prüfung: Der Wirtschaftsprüfer gibt einen Überblick über die Ergebnisse der Prüfung. Hierbei werden festgestellte Fehler, Unregelmäßigkeiten oder Mängel im Jahresabschluss aufgeführt und bewertet.
  • Schlussfolgerung: Der Wirtschaftsprüfer zieht eine abschließende Schlussfolgerung über die Richtigkeit und Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses. Falls Mängel festgestellt wurden, wird erläutert, ob diese Auswirkungen auf das Gesamtbild haben und gegebenenfalls werden Empfehlungen zur Behebung der Mängel abgegeben.
  • Bestätigungsvermerk: Dies ist der abschließende Teil des Testats und enthält die eigentliche Stellungnahme des Wirtschaftsprüfers. Es wird angegeben, ob der Jahresabschluss testiert (das heißt uneingeschränkt bestätigt), mit Einschränkungen versehen (eingeschränkt testiert) oder versagt wurde. Der Bestätigungsvermerk wird mit Datum und Unterschrift des Wirtschaftsprüfers versehen.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Testat eines Wirtschaftsprüfers eine hohe Verantwortung für den Wirtschaftsprüfer selbst darstellt, da es seine fachliche Kompetenz und Unabhängigkeit unterstreicht. Fehlerhafte oder unzutreffende Testate können zu schwerwiegenden rechtlichen Konsequenzen führen und das Ansehen des Wirtschaftsprüfers erheblich schädigen. Daher führen Wirtschaftsprüfer ihre Arbeit gewissenhaft und objektiv durch, um das Vertrauen in die Wirtschaftsprüfung und die Finanzberichterstattung zu wahren.

Was ist ein Lagebericht und ist dieser ein Element der Jahresabschlussprüfung?

Der Lagebericht nach HGB (Handelsgesetzbuch) verkörpert ein rechtlich und funktional eigenständiges Rechnungslegungsinstrument der jährlichen Pflichtpublizität von Unternehmen neben dem Jahresabschluss. Er erläutert den Jahresabschluss und ergänzt diesen um Informationen allgemeiner Art über den Geschäftsverlauf, einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft.

Der Lagebericht enthält insbesondere folgende Informationen:

  • Geschäftsverlauf: Er beschreibt die Entwicklung des Unternehmens während des Geschäftsjahres. Hierzu gehören Angaben zu Umsatz- und Ergebnisentwicklung, Investitionen, betrieblichen Ereignissen, Marktbedingungen, Chancen und Risiken.
  • Prognose und Chancen: Er kann auch eine Prognose für die zukünftige Geschäftsentwicklung des Unternehmens enthalten. Darüber hinaus werden auch Chancen und Risiken erörtert, die das Unternehmen erwartet.
  • Forschung und Entwicklung: Bei Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten werden auch Erläuterungen zu den getätigten Investitionen und den Ergebnissen in diesem Bereich im Lagebericht aufgeführt.
  • Mitarbeiter: Der Lagebericht kann auch Angaben zur Mitarbeiterstruktur, zur Personalentwicklung und zu sozialen Aspekten im Unternehmen enthalten.
  • Nachtragsbericht: In besonderen Fällen, wenn sich nach dem Abschlussstichtag relevante Ereignisse ergeben haben, die für das Verständnis des Jahresabschlusses wichtig sind, muss ein Nachtragsbericht verfasst werden. Der Lagebericht muss von der Unternehmensleitung aufgestellt werden. Er ist Teil des Geschäftsberichts und wird zusammen mit der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, dem Anhang und dem Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers veröffentlicht.

Die Erstellung ist gesetzlich vorgeschrieben für Unternehmen, die bestimmte Größenkriterien erfüllen, wie zum Beispiel Umsatz, Bilanzsumme, Mitarbeiteranzahl oder die Börsennotierung. Die Verpflichtung zur Erstellung des Lageberichts nach HGB dient dazu, Transparenz und Informationsgehalt des Jahresabschlusses zu erhöhen und Investoren, Gläubigern und anderen Interessengruppen zusätzliche Informationen zur Lage und Entwicklung des Unternehmens zur Verfügung zu stellen. Er ist somit ein wichtiges Instrument, um das Vertrauen in die Finanzberichterstattung zu stärken und eine umfassende Beurteilung der wirtschaftlichen Situation zu ermöglichen.

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Marco Schneider
Geschäftsführer, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
Sebastian Motzkus
Wirtschaftsprüfer